Redewendungen für Reden – Reden zu viel, zu wenig

Letzte Aktualisierung Oktober 9, 2023

Wir beschäftigen uns weiterhin mit dem Thema “Redewendungen für Reden”.

Deutsche Redewendungen. 1. Reden
Redewendungen 5. Dummheit, Wahnsinn
Briefe für DTZ. 3. Beschwerden und Reklamationen
Konjunktionen und Konnektoradverbien
Schwer oder schwierig
Falsche Partizipien

Ausdrücke, die als „häufig“ in Quellen vermerkt sind oder denen ich in Büchern begegnet bin, sind fett gedruckt. ugs. – umgangssprachlich

Können / wollen nicht reden

einen Frosch im Hals haben

– eine belegte Stimme haben. Kommt aus lat. “Ranula” (Fröschlein). Dieses Wort bezeichnete eine Geschwulst unter der Zunge. Außerdem “quackt” man, wenn er heiser ist.

jemandem verschlägt es den Atem (ugs.)

Dem Rektor verschlägt es den Atem.

– atemlos, keine Worte von Aufregung, Emporung

stumm wie ein Fisch sein

Die Schülerin war stumm wie ein Fisch

– schweigsam, mundfaul sein

schweigen wie ein Grab

Der Täter schweigt wie ein Grab.

– über eine bestimmte Sache nicht reden

den Mund / die Klappe / das Maul halten (salopp, usg.)

Halt endlich die Klappe!

– nicht weiter sprechen, still sein

kein Wort fallen lassen
keinen Ton verlauten lassen
keinen Pieps / Piep mehr von sich geben (usg.)

Denn darüber ließ er kein Wort fallen.

– kein Geräusch machen, kein Wort sagen

seine Zunge zügeln

– über eine bestimmte Sache nicht reden

auf Tauchstation gehen

– beruhigen sich, sein still. Dieser Ausdruck stammt aus der Zeit des Ersten Weltkriegs und des U-Boot-Krieges: Beim Tauchen muss man ruhig sein, um nicht entdeckt zu werden.

Lassen nicht reden, unterbrechen

seinen Senf dazugeben

Jetzt will ich auch meinen Senf dazugeben.

– sich in ein Gespräch einmischen und seinen Teil dazu beitragen. Im 17. Jahrhundert war Senf neu und wurde von einigen Leuten zu allen Gerichten hinzugefügt

jemandem das Wort abschneiden

Sie wollen mir wohl nur das Wort abschneiden?

– unterbrechen das Gespräch, unterbrechen mitten im Satz

jemandem ins Wort / in die Rede fallen

Er möchte dem Vater höhnisch ins Wort fallen

– unterbrechen

jemandem über den Mund / das Maul fahren

– mitten im Satz unterbrechen

Viel reden

jemandem das Ohr abkauen (ugs.)

– Verärgerung durch ununterbrochene Gespräche hervorrufen

jemandem ein Loch in den Bauch reden / fragen (ugs.)

Ich werde Dir ein Loch in den Bauch fragen.

– mit vielen Fragen / Sprechen auf die Nerven gehen

über Gott und die Welt reden / sprechen

Wir haben uns über Gott und die Welt unterhalten

– sprechen über alles Mogliches oder nicht Bestimmtes

ohne Punkt und Komma reden
reden wie ein Wasserfall

– sprechen ohne Pause

ein gutes / geöltes Mundwerk haben (ugs.)
sein Mundwerk geht wie geschmiert (salopp, ugs.)

– sicher und geschickt im Sprechen

ein loses / lockeres Mundwerk haben

Er habe sicher ein loses Mundwerk und kein Schamgefühl

– spricht zu viel – oft frech, unverblümt, respektlos

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