Modalverben

Letzte Aktualisierung November 28, 2023

In diesem Beitrag geht es um Modalverben im Deutschen, ihre Bedeutungen, Formen und Modalverben als Ausdrucksmittel für Vermutung.

Trennbare Verben. Nomen, Adjektive, Pronomen, Adverbien und Verben – zusammen oder getrennt
Basisdeutsch. 3. Lokale Präpositionen im Deutschen
Verbs with prepositions in German. Preposition um and preposition über
Perfekt vs Präteritum
Personenbeschreibung Satzanfänge und Verben
Basisdeutsch. 4. Zeit und temporale Präpositionen im Deutschen
ss oder ß Regeln
Beenden, enden oder aufhören
Unterschied zwischen benutzen und verwenden, nutzen, gebrauchen, anwenden

Modalverben – Bedeutungen

Beginnen wir mit den Hauptbedeutungen in der Reihenfolge zunehmender Freiheit: vom Verbot bis zum Traum.

Das geht nicht, es ist verboten:

dürfen nicht (dürfen kein…)
können nicht (können kein…)

Er darf keinen Alkohol trinken
Hier darf man nicht Auto fahren
Ich kann nicht spazieren gehen (Meine Mutter hat es verboten)

Unfähig

können nicht (können kein…)

Ich kann nicht spazieren gehen (Ich habe meinen Knöchel verstaucht)

Pflicht nach Weisung, Gesetz, Notwendigkeit

müssen
müsste (mildere Form)

Der Schüler muss während des Unterrichts das Handy ausschalten (Schulregeln)
Jeder muss die Gesetze befolgen
Ich muss mich beeilen (Ich habe einen Termin – Notwendigkeit)

Aufforderungen (von jemandem angewiesen)

sollen

Er soll mehr lesen (Anweisungen des Lehrers)
Sie sollen regelmäßig essen (Anweisungen des Arztes)

Rat, Hilfsangebot

sollen
sollte
(abgemilderte Höflichkeitsform)

Du solltest dich öfter ausruhen
Sollte ich Ihnen helfen?

Höfliche Bitte, Frage

dürfen
können

Können Sie bitte zur Seite gehen?
Darf ich Sie etwas fragen?

Keine Notwendigkeit

müssen nicht
brauchen nicht … zu

Sie brauchen nichts zu tun
Sie müssen jetzt nicht bezahlen

Erlaubt

dürfen
können

Man darf hier schwimmen
Ich kann spazieren gehen (Mutter erlaubt)

Die Möglichkeit oder Fähigkeit haben, etwas zu tun

können

Ich kann schwimmen (Ich habe gelernt)
Wir können spazieren gehen (Das Wetter ist gut und es gibt nichts zu tun)

Plan, Wunsch

wollen
möchten

Ich möchte trinken.
Wir wollen das Haus kaufen.

Modalverben

Formen der Modalverben im Deutschen

Modalverben haben eigene Konjugationen.

Die Form möchten ist der Konjunktiv des Verbs mögen.

Formen von Modalverben im Präsens

könnendürfenmüssensollenwollenmöchten
ichkanndarfmusssollwillmöchte
dukannstdarfstmusstsollstwillstmöchtest
er/sie/eskanndarfmusssollwillmöchte
wirkönnendürfenmüssensollenwollenmöchten
ihrkönntdürftmüsstsolltwolltmöchtet
sie, Siekönnendürfenmüssensollenwollenmöchten

Formen von Modalverben in der Vergangenheitsform

Die Modalverben werden häufig im Präteritum verwendet. Das Perfekt ist auch möglich, es ist nur nicht üblich. Öfter als andere findet man Perfekt von wollen.

In der Vergangenheitsform gibt es anstelle von möchten die Vergangenheitsform des Verbs wollen, da mochte und hat gemocht im direkten Bedeutung von „mögen“ verwendet werden (“lieben”).

könnendürfenmüssensollenwollen
ichkonntedurftemusstesolltewollte
dukonntestdurftestmusstestsolltestwolltest
er/sie/eskonntedurftemusstesolltewollte
wirkonntendurftenmusstensolltenwollten
ihrkonntetdurftetmusstetsolltetwolltet
sie, Siekonntendurftenmusstensolltenwollten
Perfektgekonntgedurftgemusstgesolltgewollt

Platz im Satz

Das Modalverb in einem einfachen Satz wird an zweiter Stelle platziert, das semantische Verb wird an die letzte Stelle im Satz verschoben. Wenn es ein trennbares Präfix hatte, wird es nicht getrennt.

Ich will schnell einschlafen
Ich muss meine Mutter besuchen
Ich möchte spazieren gehen

Trennbare Verben. Nomen, Adjektive, Pronomen, Adverbien und Verben – zusammen oder getrennt

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Das Gleiche wird im Präteritum passieren.

Ich wollte schnell einschlafen
Ich musste meine Mutter besuchen.

Das Modalverb im Nebensatz verhält sich wie das Hauptverb. Alle anderen Verben werden um eine Position verschoben.

Da das Wetter heute schön ist, kann ich spazieren gehen.
Ich konnte heute nicht kommen, weil ich meine Mutter besuchen musste.

Ein Modalverb kann auch in anderen Zeiten und Konstruktionen vorkommen. Alle anderen Verben werden um eine Position verschoben.

Er wird bestraft. – Er sollte bestraft werden.

Modalverben als Ausdruck der Vermutung

Modalverben können wie Adverbien wahrscheinlich, vielleicht, höchstwahrscheinlich den Grad der Vermutung ausdrücken. Die Reihenfolge ist die gleiche wie in der obigen Auflistung:

positive volle Zuversicht: muss
nicht so vollständige Zuversicht: müsste
negative volle Zuversicht: kann nicht, dürfte nicht

unvollständige Zuversicht (den Plänen und Gerüchten zufolge sollte es so sein, aber ich bin mir nicht sicher): sollen

unvollständige Zuversicht (eher ja als nein): dürfte

Unsicherheit (50 / 50): kann
noch mehr Unsicherheit: könnte

völlige Unsicherheit (der Sprecher ist anderer Meinung): mag

Zweifel an der Wahrhaftigkeit: will

Er muss zu Hause sein
Er müsste schon zu Hause sein
Er kann nicht zu Hause sein

Das Haus soll ein Geschenk seiner Mutter sein.

Er dürfte schon auf der Arbeit sein.
Er kann schon auf der Arbeit sein

Er mag darin gut sein (Vielleicht ist er gut darin, aber ich glaube nicht)

Er will schon zu Hause gewesen sein (aber ich rief ihn an, er war nicht zu Hause)

Im letzten Beispiel haben wir die Vergangenheitsform. Um in der Vergangenheit die gleichen Bedeutungen auszudrücken, hat das semantische Verb die Form des Partizips 2:

Er müsste schon angekommen sein
Er kann sein Geschenk schon bekommen haben.

Beachten Sie, dass sich das Modalverb im Präsens ändert und das Partizip 2 eine feste Form hat. Sein oder haben werden wie im Perfekt verwendet.

Lesen Sie, wann sein und haben zu verwenden sind: Perfekt vs Präteritum

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